Nicht die Stoffe sind es, die Romane groß machen, sondern ihre Textur. Deshalb kann man sich nicht satt lesen an Andreas Maiers Thema mit Variation; einer Kindheit in der Wetterau. Nach „Onkel J. Heimatkunde“ und „Das Zimmer“ setzt er die literarische Serie über seine nordhessische Heimat fort. Wieder gelingt es ihm meisterhaft, den Wandel einer bundesdeutschen Kleinstadt aus dem 19. Jahrhundert in die Beton-Moderne einzufangen. Diesmal erzählt Maier er aus der Perspektive eines zutiefst verängstigten Kindes. Es reagiert höchst affektiv auf die Zumutungen einer scheinbar heilen Welt, die doch voller Dämonen ist. Die Planierung der Streuobstwiesen und der Bau einer Ortsumgehungsstraße dienen auch in diesem Roman als Topoi eines Abgesangs auf die Welt von gestern.
In Kooperation mit dem Stadtmuseum Hofheim am Taunus
Ort Stadtmuseum Hofheim am Taunus, Burgstraße 11, Hofheim am Taunus
Eintritt 9 / 6 Euro zum Vorverkauf
Anfahrt Anfahrt S2, Regionalbahn 20 (Hofheim)